Das Nühus
Nühus heisst «neues Haus» in Walserdeutsch. Tatsächlich aber ist das Nühus über 200 Jahre alt. Es liegt auf einem sonnigen Plateau namens Bruschgaleschg auf 1636 Metern über Meer, gleich oberhalb des Hauptorts des Safientals, Safien Platz, mit wunderbarem Blick auf unsere Hausberge, das Bruschghorn und den Piz Beverin.
Das Anwesen wurde 1806 erbaut und war viele Jahrzehnte lang Heim für zwei Bauernfamilien, die sich das Doppelhaus teilten. Zum Nühus gehören verschiedene Ställe, ein Bienenhaus, das als Refugium benutzt werden kann, sowie ein altes Backhäuschen. Es liegt inmitten von Natur und Landwirtschaft, die Wiesen rund ums Haus werden von den Familien Buchli und Dörig bewirtschaftet.
Die beiden Haushälften wurden nach der Fertigstellung von den Familien Bandli und Gander bewohnt.
An der Fassade wurden zwei Hausschilder angebracht, auf denen der Haussegen und - im Fall der Familie Bandli - das sogenannte Hauszeichen der Familie eingekerbt war.
Der Segen der Familie Bandli lautet:
"Gott bewahr dieses Haus und die da gehen ein und aus. Er soll sie segnen Früh und spath bis all ihr thun eine Ende hat. Christian Bandli 1806"
Der Segen der Familie Gander liest sich so:
"Wer Gott vertraut hat wohl gebaut im Himmel und auf Erden. Wer sich verlasst auf Jesu Christ dem wird der Himmel werden.
M Johann B Wieland Gander"
Das Haus ist ein klassischer Walser Strickbau aus verschränkten massiven Holzbalken, wie sie typisch für die Region sind. In den 60er Jahren wurde das Haus vom damaligen Besitzer und dem legendären Bündner Architekten Rudolf Olgiati (Vater des weltberühmten Architekten Valerio Olgiati) umgebaut. Aus einem Zweifamilien- wurde ein Einfamilienhaus der besonderen Art.
Rudolf Olgiati hat im Nühus das grosse Panorama-Fenster eingebaut, seine charakteristische Betontreppe und das grosse Cheminée im Aufenthaltsraum. Diese Elemente finden sich in vielen seiner Häuser wieder. Die Originalpläne für den Umbau befinden sich im Archiv der ETH Zürich.
Bevor das Nühus 2013 als Kleinhotel den Betrieb aufnahm, wurde es von den Besitzern Dagmar Steinemann und Marius Hagger zusammen mit dem Safier Architekten und Holzbau-Unternehmer Felix Hunger sanft an die Bedürfnisse der Hotellerie angepasst. Das Haus verfügt über eine eigene Trinkwasserversorgung, gespiesen aus den Quellen in der Umgebung, sowie über eine Bio-Kläranlage.
Das Haus kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln und privaten Fahrzeugen auch im Winter gut und sicher erreicht werden.